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3. März 2025
Albert Uderzo (1927–2020) ist der Mann, der mit René Goscinny den Gallier Asterix erfunden hat. Zusammen bilden sie 26 Jahre lang ein genialisches Team, das 34 Asterix-Alben herausbringen und mehr als 400 Millionen Exemplare verkaufen sollte.
Im Museum für Kommunikation in Berlin würdigt nun die Retrospektive „UDERZO – von Asterix bis Zaubertrank“ den großen Zeichner. Es ist die erste Uderzo-Werkschau überhaupt außerhalb Frankreichs mit Frühwerken, Zeichnungen und Original-Comicseiten, die hier noch nie zu sehen waren. Dass sie in Deutschland gezeigt werden kann, ist dem bis heute andauernden großen Erfolg von Asterix hierzulande zu verdanken und dem Comiczeichner Felix Görmann „Flix“. Er hatte die Idee und kuratierte die Ausstellung gemeinsam mit Sylvie Uderzo, der Tochter und Nachlassverwalterin des Zeichners.
Auf drei Etagen kann man anhand von 120 Skizzen, Zeichnungen, Comicseiten und persönlichen Gegenständen aus Uderzos Ateliers das jahrzehntelange, vielseitige Schaffen des Künstlers entdecken. Und kommt ins Staunen: Schon die Bildgeschichten aus seiner Schulzeit zeigen einen erstaunlich sicheren und ausdrucksstarken Strich, der seine spätere Meisterschaft erkennen lässt. Auch zentrale Asterix-Motive tauchen hier bereits auf: Die Fische, die er als Grundschüler malt, hauen sich die Gallier in den Asterix-Comics um die Ohren.
Seine Vorbilder benennt der Sohn italienischer Einwanderer früh, er möchte so werden wie Walt Disney. Entsprechend stark sind Uderzos Werke in den 1940er und 50er Jahren von amerikanischen Bildgeschichten geprägt: Er kreiert Clopinard, der Anleihen an Mickey Maus nimmt, Zartan oder den Helden Prince Rollin. Sogar eine Superheldenserie ist dabei: Capitaine Marvel Jr., die Uderzo für die belgische Zeitschrift „Bravo“ zeichnet.
Viel Raum in der Ausstellung nehmen die gemeinsamen Werke von Albert Uderzo und René Goscinny ein, die sich 1951 kennenlernen: Es ist der Beginn einer lebenslangen Freundschaft. Bald folgt ihr erster gemeinsamer Comic „Umpah-Pah“, die Abenteuergeschichten um einen tapferen Indianer, mit dem sie in den USA reüssieren möchten. Doch die Comics werden vom Verlag abgelehnt. Ein Glücksfall, wie sich im Nachhinein herausstellt. Goscinny und Uderzo machen aus der Not eine Tugend und erfinden neue Figuren und Geschichten. 1959 erscheint „Asterix, der Gallier“ und wird rasch zu einer der erfolgreichsten Comicserien aller Zeiten. Ein Erfolg, der sich auch im Handel niederschlägt: 2017 versteigerte das Auktionshaus Drouot das signierte Original-Cover von „Asterix Tour de France“ für 1,7 Millionen Euro.
Uderzos Humor, sein präziser, leichter Strich, mit denen er seine Figuren liebevoll charakterisiert und die markanten Knollnasen haben den europäischen Comic nachhaltig geprägt. „Wenn man an Comics denkt, denkt man meistens an Figuren, die aussehen wie Asterix und Obelix – an Knollnasen, an Abenteuer und vor allem an Geschichten mit Humor“, so Comiczeichner Flix gegenüber dem ZDF. Und die Erfolgsgeschichte geht weiter: Band 41, gezeichnet von Uderzo-Nachfolger Didier Conrad, erscheint am 23. Oktober.
(Text: AB)
UDERZO – Von Asterix bis Zaubertrank
Museum für Kommunikation Berlin
Bis 15. Juni 2025
Geschäftsstelle: Norbert Munsch
Seeblick 1, 56459 Elbingen
Fon +49 (0)6435 909147
Fax +49 (0)6435 909148
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