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8. April 2024
Dem Schriftsteller, Journalisten und Satiriker Karl Kraus und Arnold Schönberg, einem der bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts widmet das Arnold Schönberg Center in Wien eine Ausstellung. Beide waren die Rebellen der Wiener Kulturszene um die Jahrhundertwende und zu Beginn des 20. Jahrhunderts und für ihre Radikalität bekannt. Beide wurden 1874 geboren und beide waren geliebt und gehasst. Sie waren unbequem in dem, was sie veröffentlichten. Ob Texte gegen die Obrigkeit, Kommerz und den Zeitgeist des medienkritischen Kraus oder für unsere Ohren ungewohnte neue Tonalität des Musikvisionärs Schönberg. Der Schriftsteller und der Komponist kannten sich, trafen regelmäßig aufeinander, schrieben sich Briefe, waren aber nie befreundet. Sie einte ein unausgesprochenes Verstehen in künstlerischen und gesellschaftlichen Belangen. Kraus, der zugab, anfangs die Musik von Schönberg nicht schön gefunden zu haben, machte sie trotz allem in seinen Publikationen bekannt. War er doch davon überzeugt, dass man die Gesellschaft durch Kunst verändern kann. Schönberg schrieb 1911 an Kraus »Ich habe durch Sie Schreiben, ja fast Denken gelernt.«
In 115 Exponaten (Fotos, Musik- und Textmanuskripte, Gemälde, Tonaufnahmen und zahlreiche Briefe) geht die sehenswerte Ausstellung der Wechselwirkung und dem Einfluss den Kraus und Schönberg aufeinander hatten auf den Grund. Und es gibt noch etwas, was sie einte, beide waren Juden. Schönberg emigrierte 1933 in die USA und Kraus starb 1936 in Wien. (Text: SW)
Jubiläumsausstellung anlässlich der 150. Geburtstage von Arnold Schönberg & Karl Kraus
→ bis 10. Mai 2024
Kuratorin: Therese Muxeneder
Arnold Schönberg Center
Schwarzenbergplatz 6
1030 Wien
→ www.schoenberg.at
→ Öffnungszeiten: Mo bis Fr 9–17 Uhr, Feiertags geschlossen
Geschäftsstelle: Norbert Munsch
Seeblick 1, 56459 Elbingen
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