» zum Schaufenster des Verbandes Deutscher Antiquare e.V.  »

28. November 2023

Bücherlust
Das Antiquariat als Seelentröster.

Der japanische Schriftsteller Satoshi Yagisawa beschreibt in seinem Roman »Die Tage in der Buchhandlung Morisaki«, die Geschichte von Takako, die ihre Liebe, ihren Arbeitsplatz und ihre Wohnung verliert. Die Heimatlose findet Zuflucht im Antiquariat ihres Onkels Sartoru. »Überall standen Bücher. Der knapp dreizehn Quadratmeter große, dunkle Raum atmete förmlich den Geruch der Vergangenheit.« Das Antiquariat ist auf japanische Literatur der Frühmoderne spezialisiert und die junge Frau taucht ein in eine fremde Welt, die sie verändert. Sie greift zu den Büchern und fängt an zu lesen. Durch das Lesen, die Begegnungen mit den Kunden und deren Bücherwünschen, sowie die Gespräche mit ihrem Onkel, lernt Takako ihren Platz im Leben zu finden. Eine Sinnsuche inmitten von Bücherstapeln und schrulligen Charakteren, die das berühmte Antiquariatsviertel Jimbocho in Tokyo bevölkern: »An der Hauptstraße und in den Hintergassen wimmelte es von Antiquariaten, Cafés und Bars mit ausländischem Flair, in denen ich am liebsten stundenlang Zeit verbracht hatte.« Die leichte fließende Sprache des Romans zieht den Leser sofort in ihren Bann. Der Text ist gespickt mit Hinweisen auf uns völlig unbekannte japanische Autoren, von denen leider viele davon nie auf Deutsch erschienen sind. So öffnen »Die Tage in der Buchhandlung Morisaki« eine Pforte nach Japan und die faszinierende Welt des asiatischen Antiquariats, dessen Zentrum in Jimbocho, dem wohl größten Buchhandelsviertel der Erde liegt. (Text: SW)

Satoshi Yagisawa
»Die Tage in der Buchhandlung Morisaki«
Insel-Verlag

 

 

Verband Deutscher Antiquare e.V.

Geschäftsstelle: Norbert Munsch
Seeblick 1, 56459 Elbingen
Fon +49 (0)6435 909147
Fax +49 (0)6435 909148
E-Mail buch[at]antiquare[dot]de