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2. August 2024

#ElliSammelt
Bücher suchen und nicht finden
Zwischen Frustration und Selbstvergewisserung

Manche Sammlungen lassen sich checklistenartig zusammenstellen. Sehr gute Bibliografien oder historische Verlagswerbung ermöglichen es, Listen zu erstellen, die abgearbeitet werden können. Auch durchnummerierte Zeitschriften und Buchreihen lassen sich recht gut sammeln, ohne dass groß recherchiert werden muss. Die Option, solche Sammelgebiete zu differenzieren, gibt es natürlich immer: Nicht beschriebene Farbvarianten tauchen hier und da mal auf.

Oft sind es mehr oder weniger subjektive Maßstäbe der Sammler*innen selbst, die die Kriterien des Sammelns bestimmen: Wer Schmuckeinbände sammelt, bestimmt selbst, wo der Schmuck aufhört und zum gewöhnlichen Einband wird. Welcher Zustand gut genug für die Sammlung ist, ist oft auch eine Gefühlsfrage.

Besonders im Internet, wo die Illusion des vollständigen Marktüberblicks zu fiebrigen Vergleichen zweier fast identischer Exemplare führen kann, sind die gefühlten Kaufprinzipien vielleicht sogar wichtiger als in einem Laden. Vor Ort habe ich schon häufiger Bücher gekauft, die nicht so ganz passen, die mich aber persönlich davon überzeugen konnten, dass ich sie gerne hätte – ein Luxus, den auch eine gute Beschreibung im Katalog nicht erreichen kann.

Verschiedene Gefühle löst das Nicht-Finden aus: Einerseits ist es frustrierend, jahrelang nicht zu finden, was man sucht. Andererseits bestätigt man sich selbst darin, dass es nun wirklich etwas Besonders und Seltenes sei, wonach man da sucht. Bei mir ist das vermutlich eine Pressemappe, die Elton Johns erstes Album von 1969 bewerben sollte – ich weiß, dass es sie gibt, gesehen habe ich noch keine. Ein heiliger Gral, der preislich vermutlich jenseits von Gut und Böse eingeschätzt wird, wenn er angeboten werden sollte, aber wer weiß das schon, vielleicht wird er sowieso nie auf dem Markt auftauchen.

Elisabeth Wittkowski

 

 

 

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