» zum Schaufenster des Verbandes Deutscher Antiquare e.V. »
15. Juni 2020
Antiquar bin ich als Quereinsteiger geworden. Hauptberuflich war ich ab 1986 Chemiker in der Industrie, nach Studium und Promotion an der Ruhr-Universität Bochum. Eine Vorliebe für gute Bücher gab es schon seit der Jugend. Über Gelegenheitskäufe, Stöbern in Antiquariaten und Katalogen kam 1991 der Impuls zur Gewerbegründung. Das kleine Versandantiquariat gab zunächst einige Kataloge heraus, bevor es 1998 auch ins Internet-Zeitalter einstieg. 2002 ging ich als Chemiker in Teilzeit, um mehr Spielraum für die Selbständigkeit zu haben. Die Teilnahme an Messen, z.B. in Leipzig, Frankfurt und Ludwigsburg, kam hinzu. Das Bücherangebot wurde nach und nach zugunsten der Qualität reduziert, nicht zuletzt um sich als Einzelunternehmen besser positionieren zu können. Ab 2020 kann ich mich nun ganz dem Antiquariat widmen und hoffe, dass ich diesen facettenreichen Beruf noch lange ausüben kann.
• Welche Schwerpunkte haben Sie?
Es gibt keine ausgesprochene Spezialisierung, aber alte wissenschaftliche Werke aller Fachgebiete werden bevorzugt angekauft. Ein Schwerpunkt bei der Geschichte der Naturwissenschaften liegt nahe, wobei es nicht nur um die bekannten »Heralds of Science« geht, sondern noch viele andere eine Würdigung wert sind. Alte Drucke aus Augsburg sind ein weiteres Interessengebiet.
• Kataloge – Messen – Internet – Ladengeschäft. Was sind Ihre wichtigsten Vertriebswege?
Das Internet ist der zentrale Vertriebsweg geworden, ein Ladengeschäft habe ich nie geführt. Seit Gründung der Genossenschaft der Internet-Antiquare bin ich dort Mitglied und war auch einige Jahre im Aufsichtsrat tätig. Das der gemeinschaftliche Ausbau von Antiquariat.de als unabhängige Plattform gelingt, ist mir nach wie vor ein Anliegen. Kleine Themenkataloge und gelegentliche Messepräsenz sollen mein Angebot ergänzen.
• Was macht Ihrer Meinung nach einen guten Antiquar aus?
Die Bereitschaft ständig Neues zu lernen, Freude an der Recherche, Fairness im Handel, ein vertrauensvolles Verhältnis zu Kunden und Kollegen, manchmal auch die Hilfestellung bei der Rettung von vernachlässigtem Kulturgut, um nur ein paar Merkmale neben den rein kaufmännischen Anforderungen zu nennen.
Antiquariat Dr. Wolfgang Wanzke
Hörbrotstraße 3
86150 Augsburg
Telefon (0821) 49700470
→ email: antiquariat.wanzke[at]t-online[dot]de
→ www.antiquariat-wanzke.de
Geschäftsstelle: Norbert Munsch
Seeblick 1, 56459 Elbingen
Fon +49 (0)6435 909147
Fax +49 (0)6435 909148
E-Mail buch[at]antiquare[dot]de