» zum Schaufenster des Verbandes Deutscher Antiquare e.V.  »


17. Mai 2024

Kulturtipps
Höhepunkte mittelalterlicher Schreibkunst

Im Jahr 724 gründete der Wanderbischof Pirmin auf der Bodenseeinsel Reichenau ein Kloster. Im Laufe der folgenden Jahrhunderte entwickelte sich die Reichenau zu einem der führenden religiösen, kulturellen und politischen Zentren Mitteleuropas. Das Kloster stand in engem Austausch mit den karolingischen und ottonischen Königen und Kaisern und wirkte bis über die Grenzen Europas hinaus. Im Skriptorium entstanden prachtvolle Handschriften, die heute zu den wertvollsten Büchern der Welt gehören. ... weiterlesen


10. Mai 2024

Kulturtipps
250 Jahre Goethes »Werther«

Vor 250 Jahren erschien Goethes Roman von den »Leiden des jungen Werthers«. Was 1774 sonst noch passierte, davon erzählt Johannes Saltzwedel am Donnerstag, 16. Mai, 19 Uhr bei einem Bildvortrag im Antiquariat Tautenhahn. Der »Werther« des 25jährigen Goethe war ein Großereignis der deutschen und europäischen Literaturgeschichte. Aber worüber diskutierte die Lesewelt 1774 noch? ... weiterlesen


6. Mai 2024

Kulturtipps
»Ich bin es nicht, ich bin's«
Ingeborg Bachmann im Literaturhaus München

»Meine Existenz ist eine andere, ich existiere nur, wenn ich schreibe, ich bin nichts, wenn ich nicht schreibe ... Es ist eine seltsame, absonderliche Art zu existieren, asozial, einsam, verdammt, es ist etwas verdammt daran.«

Ingeborg Bachmann ist eine Ikone der Literaturgeschichte und eine der faszinierendsten Frauenpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. ... weiterlesen


19. April 2024

Kulturtipps
Hölle und Paradies. Amsterdam, Querido und die deutsche Exilliteratur
Ausstellung im Deutschen Buch- und Schriftmuseum, Leipzig

»Amsterdam: was für eine schöne, unverwechselbare Stadt! Sie wurde zur Zuflucht, sie lässt uns arbeiten.« Wie viele Schriftsteller:innen flüchtete Klaus Mann vor den Nationalsozialisten aus Deutschland und fand in den Niederlanden eine neue geistige Heimat: Amsterdam, Keizersgracht 333. ... weiterlesen


8. April 2024

Kulturtipps
»Wiener Kulturrebellen«
Eine Jubiläumsausstellung anlässlich der 150. Geburtstage von Karl Kraus und Arnold Schönberg

Dem Schriftsteller, Journalisten und Satiriker Karl Kraus und Arnold Schönberg, einem der bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts widmet das Arnold Schönberg Center in Wien eine Ausstellung. Beide waren die Rebellen der Wiener Kulturszene um die Jahrhundertwende und zu Beginn des 20. Jahrhunderts und für ihre Radikalität bekannt. Beide wurden 1874 geboren und beide waren geliebt und gehasst. Sie waren unbequem in dem, was sie veröffentlichten. ... weiterlesen


22. März 2024

Kulturtipps
Wie kommt das Bild ins Buch?
Internationale Kinderbuchausstellung in Offenbach

Bücher eröffnen Welten. Sie lassen uns eintauchen in Geschichten anderer Personen, fantastische Umgebungen, andere Länder und Sichtweisen. Kinderbücher erzählen in besonderem Maße nicht nur mit Text und Buchstaben sondern auch mit Farben und vor allem: Bildern. Manchmal bunt und schrill, skizzenhaft oder plakativ, realistisch oder ganz der Fantasie entsprungen. Doch wie »liest« Kind diese Bilder? ... weiterlesen


15. März 2024

Kulturtipps
Die Rosenstöcke: Richard Wagners Leben in Bildern
Eine Ausstellung im Richard-Wagner-Museum, Bayreuth

»ER ruht aus, wir verlegen die Feierlichkeiten von der Halle in den Saal und ordnen Rosen, Bild und Stoffe, so daß gegen 11 Uhr R., in den Saal tretend, sich freut; er verweilt darin eine Stunde, sieht Loldi’s Kompositionen durch, und wie ich ihn begrüße, darf ich das Glück in seinem erhabensten Scheine erschauen und in seiner ergreifendsten Kundgebung vernehmen.« ... weiterlesen


8. März 2024

Kulturtipps
Das Fotoalbum der Familie Kafka
Eine Ausstellung in Berlin vom 1. März bis 2. Juni 2024

Am 6. Juli 1883 kam in Prag einer der rätselhaftesten und einflussreichsten deutschsprachigen Autoren zur Welt: Franz Kafka. Seine Eltern Hermann und Julie entstammten jüdischen Kaufmannsfamilien. Der Vater selbst kam aus einfachsten Verhältnissen und legte als reisender Händler den Grundstein für den späteren Wohlstand der Familie. Zu seinen drei Schwestern Gabriele, Valerie und »Ottla« hatte Franz Kafka ein inniges Verhältnis. ... weiterlesen


13. Dezember 2023

Kulturtipps
Singen! Lied und Literatur
Eine Ausstellung im Deutschen Literaturarchiv, Marbach

Das Deutsche Literaturarchiv verfügt über einen reichen Musikalienbestand mit über 5000 Notendrucken und 2.800 Notenhandschriften vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Zu den in Marbach verwahrten Schätzen zählen Vertonungen von Texten Friedrich Schillers, Eduard Mörikes, Bertolt Brechts und Franz Kafkas. Der Nachlass Rio Reisers steht für die musikalischen Revolutionen in Deutschland nach 1968.
Zu allen Zeiten wurde und wird gesungen – vom Minnesang bis zu »Ton Steine Scherben«, allein, im Chor, sakral, feierlich, andächtig, volkstümlich, hymnisch, klassisch, jazzig, rockig, punkig. ... weiterlesen


1. Dezember 2023

Kulturtipps
farbenfroh und glanzvoll – Buntpapiere aus den Beständen der Staatsbibliothek Bamberg

Unendlich variierende Muster, Farben, Ornamente, exotische Motive, Blumen, Ranken, Vögel und Szenen von der Jagd, von der Hochzeit auf dem Lande, Bandelwerk, Metallglanz und Marmorpracht ... Wer denkt, dass Bibliotheken dezent und allenfalls mit etwas Goldschimmer überzaubert in Erscheinung treten, wird derzeit in Bamberg eines Besseren belehrt. Leuchtend farbige Kostbarkeiten – sonst verborgen in weitläufigen Regalen und Magazinen – wurden ausgewählt, besprochen und ausnahmsweise ans Licht gebracht. Die Sichtung des Bestandes und das Kuratieren der Ausstellung besorgte die Graphikkünstlerin und Buntpapiererin Ulrike Grießmayr, wobei der Sache sehr zugute kommt, daß sie sowohl über buchhistorisches Wissen zur Bestimmung der Techniken, als auch über eine breite praktische Erfahrung in der Buntpapierherstellung verfügt.... weiterlesen


17. Oktober 2023

Kulturtipps
Mit fremder Feder
Schiller-Fälschungen in Weimar

Tatort Weimar. Um 1850 ereignete sich dort ein spektakulärer Kriminalfall. Der Architekt Georg Heinrich Carl Jakob Victor von Gerstenbergk fälschte in großem Stil Briefe, Gedichte, Dramenfragmente und Notizen von Friedrich Schiller und brachte sie über ein weitläufiges Netz von Mittelsmännern in Umlauf. Als Mitglied eines alten Erfurter Adelsgeschlechts und Offizier eines Preußischen Infanterieregimentes verfügte er über exzellente Kontakte bis in die höchsten Kreise. Ganz Weimar war involviert. Auch Caroline Wilhelmine Johanna Riemer gehörte unwissentlich zum Netzwerk der Hehlerinnen und Hehler. Sie war Johann Wolfgang von Goethes Sekretärin und Gesellschafterin seiner Ehefrau Christiane gewesen. Die vermeintlichen Schriftzeugnisse des Goethe-Freundes Schiller fanden reißenden Absatz. ... weiterlesen


6. Oktober 2023

Kulturtipps
»Ich träume von einer gerechteren Welt«
HAP Grieshaber Form I Sprache

Ist Kunst, vor allem politische Kunst der 50er bis 70er Jahre der Bundesrepublik heute noch aktuell und sehenswert? Finden wir noch einen Zugang dazu? Wie kein zweiter Künstler der Nachkriegszeit hat sich HAP Grieshaber den sozialen und politischen Fragen seiner Zeit gestellt und diese in seinen figurativen und doch abstrakt wirkenden Holzschnitten wiedergegeben. Er veränderte und revolutionierte diese, als überholt geglaubte, Drucktechnik, um seiner Kunst eine kräftige Stimme zu geben. ... weiterlesen


7. Juli 2023

Kulturtipps
Der Affe und die Kokosnuss
Von Bonnard bis Klemke

Ist das Kunst oder Literatur? Nichts vereint beide Genre so vielfältig und befruchtet sich gegenseitig so stark, wie das illustrierte Buch. Das Grassi-Museum in Leipzig zeigt bis zum 24.9.2023 in einer hervorragenden Ausstellung die Bandbreite von 150 Jahren Illustrationskunst anhand von ca. 600 Exponaten. Aus der Sammlung des Berliner Grafikdesigners Wieland Schütz, die insgesamt 1600 Bücher und Mappenwerke umfasst, werden 375 illustrierte Bücher und 225 Einzelgrafiken bzw. Blätter aus Mappenwerken präsentiert. ... weiterlesen


12. Mai 2023

Kulturtipps
Pest und Cholera in Bamberg

Dass Covid-19 kaum folgenlos an der Bamberger Staatsbibliothek und ihrem fleißigen Mitarbeiterstab vorübergehen würde, war abzusehen. Nun wurde dort bereits am 24. April mit einer Vernissage im vollbesetzten prunkvollen Lesesaal die Ausstellung »Pest und Cholera« eröffnet, die unter Einbeziehung kostbarer Exponate aus dem Bestand der Bibliothek, einen fundierten Blick in die lange Geschichte der Seuchenbewältigung in den Mauern der fürstbischöflichen Metropole bietet. Mit der Gründung des »Allgemeinen Krankenhauses« durch Bischof Franz Ludwig von Erthal war Bamberg ab 1789 im Besitz einer der fortschrittlichsten medizinischen Einrichtungen Europas, auch wurde hier eine der ersten psychiatrischen Anstalten gegründet und das um 785 entstandene Lorscher Arzneibuch, das ja in Bamberg aufbewahrt wird und Teil des Domschatzes war, zeigt die frühen Bemühungen, Krankheiten zu lindern oder gar zu heilen. ... weiterlesen


26. April 2023

Kulturtipps
Music Menagerie
Eine tierisch-musikalische Reise nach Prag

Wo quakt ein Frosch? Wo kriecht die Schnecke? Eine Geige mit einem Löwenkopf? Eine arabische Trommel wie ein Elefantenfuß? Antonín Dvořák liebte Tauben, die Sängerin Emmy Destinn hatte eine Lieblingskatze, der Komponist Zdeněk Fibich sammelte Schmetterlinge. Sergeij Prokofjew setzte mit »Peter und der Wolf« den Tieren in Wald und Flur ein musikalisches Denkmal, ähnlich wie Camille Saint-Saens dem »Karneval der Tiere«. Tschaikowskys »Schwanensee« ist ebenso weltberühmt wie Rimski-Korsakows »Hummelflug«. Und im Jahr 1820 lief eine musikalische Katze zuerst durch ein Tintenfass und dann über die Partitur eines böhmischen Komponisten. ... weiterlesen


3. April 2023

Kulturtipps
Italien vor Augen
Frühe Fotografien ewiger Sehnsuchtsorte

Wer kennt sie nicht die Bilder der Rialtobrücke, des Kolosseums, des schiefen Turms von Pisa, von Pompeji, dem Vesuv und die vielen anderen? Sieht man sie, verschleiert sich der Blick und melancholische Erinnerungen und sehnsuchtsvolle Momente werden in den meisten von uns wach. Diese Reiselust nach Italien ist keine Erfindung des 20. Jahrhunderts. Nein, schon im 18. und vor allem im 19. Jahrhundert pilgerten zahlreiche Kunst- und Kulturliebhaber dahin, oft mit Zeichenstift und Notizblock. Die vielen Reiseberichte, allen voran Goethes »Italienische Reise« zeugen davon.  ... weiterlesen


24. März 2023

Kulturtipps
Dichterhaushalt und Lebenskunst
Vom Wohnen um 1800
31. März bis 2. Juli 2023 im Goethe- und Schiller-Archiv, Weimar

»Wohnst du noch oder lebst du schon?« Die von einem schwedischen Möbelhaus plakatierte Frage beschäftigt die Menschen seit Jahrhunderten, spätestens aber seit der Herausbildung des Bürgertums im 19. Jahrhundert. Wohnen wurde zur Stilfrage, das Interieur eines Salons zum Zeichen des gesellschaftlichen Aufstiegs. ... weiterlesen


18. März 2023

Kulturtipps
Entenhausen liegt in Schwarzenbach a. d. Saale
»Erika-Fuchs-Haus – Museum für Comic & Sprachkunst«

Manches Comic-Magazin hat sich doch schon in eine der Vitrinen auf der Antiquariatsmesse Stuttgart gemogelt und mit saftigem Preis perplexes Stirnrunzeln erzeugt, sogar soll es Auktionsergebnisse für derlei Heftchen geben und man munkelt bereits, es gäbe unter den Antiquaren wahrhaft eingeschworene, anonyme Donaldisten! Tatsache ist jedenfalls: in Schwarzenbach an der Saale existiert seit 2015 das »Erika-Fuchs-Haus – Museum für Comic & Sprachkunst«, dessen Aufsuchung wir allen Freunden von Onkel Donald, Micky Maus und Consorten dringend nahelegen möchten: nicht nur weil Entenhausen, seine Bewohner und Geschichten dort in Oberfranken zum Greifen nahe sind, sondern vor allem auch, weil einem das unendlich produktive Leben und Schaffen der Übersetzerin Dr. Erika Fuchs vor Augen kommt, die über 30 Jahre sprachschöpferisch und lustvoll diese bunt gezeichneten Skandale und Aufregungen aus Entenhausen von Autor Carl Barks wunderbar frei ins Deutsche übertragen hat. ... weiterlesen


10. März 2023

Kulturtipps
»Mein Idealismus war fehl am Platze – es ging nur ums Geld«
Die Literatur und das Geld

Wer heute die Frankfurter Buchmesse besucht, ist geblendet von den Büchermassen, den Kamerascheinwerfern und den Menschenmengen, die sich durch die Regallabyrinthe schieben. Schnell wird klar: Beim Bücherfest der Superlative geht es vor allem um eines: ums Geld. Das war schon immer so. Literatur solle aufklären und erfreuen, meinten die Schriftsteller der Aufklärung frei nach dem Wahlspruch des Horaz: »prodesse et delectare«. Aber schon damals ließ Gotthold Ephraim Lessing den Hofmaler Conti in »Emilia Galotti« sagen: »Die Kunst geht nach Brot«. Gut hundert Jahre später brachte es Karl Valentin auf den Punkt: »Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit«. ... weiterlesen


3. März 2023

Kulturtipps
Meisterhafte Unikate – 100 Jahre Einbandkunst

Hier geht es in erster Linie um die Verpackung. Bestehend aus Leder, Buntpapier, Pergament, Holz, Leinen – künstlerisch bearbeitet mit Stempeln, Fileten und anderen Werkzeugen, manchmal handbemalt – bilden Handeinbände die perfekte Hülle für Pressendrucke und besondere Bücher. So entstehen unikale Sammlerstücke, die mal spielerisch, mal experimentell oder ganz klassisch auf die in ihnen geborgenen Inhalte eingehen und eine besondere Verbindung zwischen Text, Illustration und Hülle schaffen. ... weiterlesen


24. Februar 2023

Kulturtipps
ERNSTHAFT?!
Albernheit und Enthusiasmus in der Kunst

Was haben Pieter Bruegel d.Ä., Marcel Duchamp, Francis Picabia, George Grosz, René Magritte, Giorgio de Chirico, Sigmar Polke, Martin Kippenberger, Paul McCarthy, Nicole Eisenman, Isa Genzken und Pauline Curnier-Jardin gemeinsam? Sie bringen uns zum Lachen.

Wie bitte? Kunst ist doch eine ernsthafte Angelegenheit! Kunst wird in Museen präsentiert, flankiert durch die lobenden Worte der Feuilletons pilgert man in die erlauchten Hallen, in denen in einer »großen Schau« die »großen Meister« an den Wänden hängen, um bewundert zu werden. Mit einem Katalog bewaffnet tritt man heran, studiert die Erläuterungstafeln, um dann einen Schritt zurückzugehen und einen Blick auf die Picassos, Rembrandts, Dürers oder Kandinskys zu werfen. ... weiterlesen


27. Januar 2023

Kulturtipps
Freunde sammeln
Begegnungen und Netzwerke in Freundschaftsbüchern aus vier Jahrhunderten.

Niemand ist eine Insel. Meine 3487 Freunde auf Facebook sind dafür Beleg genug. Einen erweiternden Zugang in die Geschichte europäischer Freundschaftspflege ermöglicht derzeit die von Dr. Kerstin Losert in der Württembergischen Landesbibliothek kuratierte und sehr zu empfehlende Ausstellung »Freunde sammeln«. Gezeigt werden Originale von Freundschaftsalben aus den Beständen der Bibliothèque Nationale et Universitaire de Strasbourg und der Württembergischen Landesbibliothek. Ein nicht nur für den Sammler willkommener Einblick in die Fülle der Stammbuchkultur durch die Jahrhunderte. Die auch Album amicorum geheißenen Memorabilia, die als »Poesiealben« unserer Großmütter dann einen eher schwachen Abgesang feiern sollten, erfreuen nicht nur durch ihren hochqualitativen Detailreichtum sowie ihren unikalen, persönlichen Charakter, - sie sind darüber hinaus für die Forschung eine kaum zu überschätzende Quelle historischen und kunstgeschichtlichen Materials. Daß sie ihren Ursprung den protestantischen Universitäten des 16. Jahrhunderts verdanken und später, in Zeiten der Revolution, Behörden als Fahndungslisten dienten, mag nachdenklich stimmen in Bezug auf die Grundlagen von Freundschaft und Rechtsstaatlichkeit gleichermaßen. DZ

Die Ausstellung läuft vom 31. Januar bis zum 22. April 2023.
Es gibt ein Begleitprogramm mit Führungen und Vorträgen.


Württembergische Landesbibliothek
Konrad-Adenauer-Strasse 10
70173 Stuttgart
→ www.wlb-stuttgart.de


13. Januar 2023

Kulturtipps
Kunst im Quadrat
Vinyl-Ikonen, 60 Jahre Plattencover

Wer kennt sie nicht die quadratischen Hüllen aus bedrucktem Karton in denen die heißgeliebten runden Scheiben mit der Lieblingsmusik steckten. Manch eine oder einer ist darüber zum Sammeln von Memorabilia seines Lieblingsmusikers gekommen. Jahrelang waren sie weitgehend aus der Wahrnehmung verschwunden, nun gibt es sie wieder vermehrt – die Schallplatten – und damit ihre herrlich bunten, den jeweiligen Zeitgeschmack widerspiegelnden Plattencover.

Die Kunstsammlung Jena widmet ihnen und ihrem Einfluss auf die Popkultur der vergangenen 60 Jahre nun eine Ausstellung. Über 650 Plattenhüllen zeigen die Vielfalt der Gestaltungsmöglichkeiten und Ästhetik und geben einen Überblick der Geschichte der Pop- und Rockmusik. Und ganz nebenbei wecken sie Erinnerungen und führen uns unsere eigene Geschichte vor Augen und Ohren. (SW)

Die Ausstellung »Vinyl-Ikonen« läuft noch bis zum 5. März 2023.

www.kunstsammlung-jena.de

Kunstsammlung Jena
Städtische Museen Jena
Eine Einrichtung von JenaKultur.
Markt 7
07743 Jena


Abbildungen Plattencover: aus Privatsammlung


7. Dezember 2022

Kulturtipps
Mut zum Chaos – Ottilie von Goethe
Ausstellung im Goethe- und Schiller-Archiv, Weimar

Ottilie Wilhelmine Ernestine Henriette von Goethe, geborene Freiin von Pogwisch, heiratete nach langem Werben am 17. Juni 1817 August von Goethe und wurde damit: Goethes Schwiegertochter. Das Paar bezog die Mansarde im Goethe-Haus am Weimarer Frauenplan und bekam drei Kinder. Ottilie von Goethe ging als Schwiegertochter des Dichterfürsten in die Geschichte ein, die, gefangen in einer unglücklichen Ehe, Stoff für Romane lieferte. Aber Ottilie auf diese Rolle zu reduzieren hieße, eine der faszinierendsten Persönlichkeiten des beginnenden 19. Jahrhunderts mit Hilfe der gängigen Klischees buchstäblich »an den Herd« zu verbannen.

Die Ausstellung im Goethe- und Schiller-Archiv beschreitet einen anderen Weg. Begleitet von Vorträgen und Publikationen rückt sie Ottilie von Goethes bislang kaum beachtetes intellektuelles Lebenswerk in den Vordergrund: ihre Tätigkeit als Übersetzerin, als Redakteurin des von ihr gegründeten, mehrsprachigen Journals »Chaos« und als Vermittlerin zwischen der deutschen und englischen Kultur. Sie unterstützte eine neue Generation von Schriftstellerinnen in Weimar, Leipzig und Wien, bestach durch ihr politisches Engagement und trat selbst als Dichterin hervor  Darüber hinaus präsentiert die Ausstellung erstmals Dokumente aus ihrem Nachlass, die Ottilies Selbstverpflichtung zum Erhalt des Goetheschen Erbes erhellen und eine Rekonstruktion ihrer Privatbibliothek und Kunstsammlungen erlauben. So zeigt die Ausstellung, dass Ottilie von Goethe eine geistvolle, neugierige und weltoffene Frau war, die ihr Leben selbstbestimmt und freiheitsliebend in die eigene Hand nahm.

Mut zum Chaos – Ottilie von Goethe
Ausstellung im Goethe- und Schiller-Archiv, Weimar
26. August bis 18. Dezember 2022

Weitere Informationen → https://www.klassik-stiftung.de/ihr-besuch/ausstellung/ottilie-von-goethe/


18. November 2022

Kulturtipps
Bibliomania – Das Buch in der Kunst

Bücher als Kunst - Kunst im Buch - Buch und Kunst. Ist Buch Kunst? Kann Kunst die Faszination des Buches wiedergeben? Spielt das Buch in unserer heutigen digitalen Welt überhaupt noch eine Rolle? Welche Wirkung hat die Gestaltung bzw. das Material?
Im Kunstmuseum der Villa Zanders in Bergisch-Gladbach versucht man all diesen Fragen auf den Grund zu gehen. Bücher gelten als die Speicher unserer wissenschaftlichen und kulturellen Erfahrungen und Bibliotheken gar als die Kathedralen des Wissens. Bücher entführen in fremde Welten, erweitern das Wissen, regen die Fantasie an, können zu Aufruhr und im Umkehrschluss zu Verboten führen. Die Ausstellung zeigt das Buch in den verschiedensten Konstellationen und von den unterschiedlichsten Seiten. Angefangen von Fotografien berühmter barocker Bibliotheken, Darstellungen von Büchern in Gemälden, Buchobjekten, Buchinstallationen und Künstlerbüchern bis hin zu Bücherwürsten kann man sich dem Phänomen Buch nähern und sich mit den verschiedensten Aspekten der Wahrnehmung und Aneignung des Buches auseinandersetzen. Eine Ausstellung nicht nur für Bibliomaniacs. SW

→ Zu sehen bis zum 8. Januar 2023 im

Kunstmuseum Villa Zanders
Konrad-Adenauer-Platz 8
51465 Bergisch-Gladbach
https://villa-zanders.de/ausstellungen/bibliomania/


4. November 2022

Kulturtipps
Von Garamont zu Garamond – Das Abenteuer Typographie
Eine Ausstellung in der Bibliothèque Mazarine in Paris

Wir alle kennen sie. Wir alle verwenden sie. Man entgeht ihr nicht. Die Schriftart Garamond (mit d) in all ihren teils computergestützten Spielarten bestimmt die publizistische Landschaft des 21. Jahrhunderts – von den bekannten Wochen- und Tageszeitungen über die bibliophilen Bände der Pléiade bis zu Harry Potter. Wer war ihr Erfinder?
Claude Garamont (mit t) wurde 1499 in Paris geboren und starb ebendort im Jahr 1561. Um 1510 absolvierte er als Schüler des Druckers Antoine Augereau eine Ausbildung zum Graveur und Schriftgießer. Garamonts 1540 entworfene Antiqua- und Kursivschriften basierten auf der Bembo von Francesco Griffo und blieben über 250 Jahre die führenden Schriften in Europa. Seine Arbeiten wurden zum Maßstab für die gesamte weitere Entwicklung der Typografie.
Die Ausstellung in der Pariser Bibliothèque Mazarine zeichnet anhand einer Vielzahl von Exponaten Claude Garamonts Leben und Werk nach und illustriert sehr anschaulich seine bis heute spürbare Wirkung.

De Garamont aux Garamond(s) : une aventure typographique Bibliothèque Mazarine, Paris, 1. September bis 30. Dezember 2022.

→ Weitere Informationen: https://www.bibliotheque-mazarine.fr/fr/evenements/de-garamont-aux-garamond-s-une-aventure-typographique

Nach dem Besuch der Ausstellung empfiehlt sich ein Streifzug durch die Antiquariate von Paris. Näheres dazu finden Sie unter → www.ILAB.org  

(BVB)


14. Oktober 2022

Kulturtipps
Will’s Book – 400 Jahre Shakespeares First Folio
Ausstellung im Literaturmuseum der Moderne, Marbach am Neckar

Das Buch der Bücher. Früher galt mein erster Besuch in London immer dem British Museum, wo in einer Vitrine im Eingangsbereich eines der wenigen Exemplare meines Lieblingsbuches lag: Shakespeares First Folio. 1523 in Kooperation mit dem Globe Theatre in London erschienen, versammelt die Folioausgabe die Stücke des bedeutendsten englischen Dichters, William Shakespeare. Heute muss man nicht mehr so weit reisen, um ein Exemplar dieses Buches bewundern zu können. Das Deutsche Literaturarchiv Marbach feiert den 400. Geburtstag der First Folio mit einer Ausstellung, die noch viele weitere Zimelien rund um das Werk Shakespeares zeigt. Darunter finden sich Exponate aus dem Globe Theatre und Friedrich Schillers Korrekturen zur Othello-Übersetzung von Johann Heinrich Voß, ebenso Karl Wolfskehls Anmerkungen zur Julius Cäsar-Übersetzung von  Schlegel und Tieck, Schillers Macbeth- und Gerhart Hauptmanns Hamlet-Bearbeitung sowie  Hugo von Hofmannsthals »Shakespeare und wir«. Ein Hochgenuss für jeden anglophilen Literaturkenner. (Text: BvB)

12. Oktober 2022 bis Anfang Februar 2023

Weitere Informationen → https://www.dla-marbach.de/museen/literaturmuseum-der-moderne/wechselausstellungen/wills-book-400-jahre-shakespeares-


7. Oktober 2022

Kulturtipps
Frei leben! Die Frauen der Boheme. 1890–1920
Ausstellung in der Monacensia vom 1. Juli 2022 bis 31. Juli 2023             

Um 1900 ziehen von überallher junge Frauen nach München und wagen dort ein freies Leben als Künstlerinnen oder Schriftstellerinnen. Dafür nehmen sie ein hohes Risiko und prekäre Lebensumstände in Kauf. Künstlerinnen wie Franziska zu Reventlow, Margarete Beutler oder Emmy Hennings stehen im Mittelpunkt dieser interessanten Ausstellung in der Münchener Monacensia. Ihr Aufbegehren gegen die bürgerlichen Normen und Moralvorstellungen zeigt sich in ihren Werken und in ihren Lebensentwürfen. Es geht um freie Formen des Zusammenlebens, Selbstbestimmung über den eigenen Körper, um Unabhängigkeit in einer von Abhängigkeiten geschnürten männlich dominierten Welt.
Gezeigt werden Manuskripte, Tagebücher, Briefe und Fotografien aus den teils unbekannten Nachlässen der Literatinnen und Künstlerinnen um Reventlow, Beutler und Hennings.  Die Ausstellung wird digital begleitet durch das Archiv der deutschen Frauenbewegung in Kassel und das Literaturhaus Berlin. (Text: BvB)

Weitere Informationenstadtbibliothek.de/veranstaltungen/details/frei-leben-die-frauen-der-boheme-1890-1920-15555


29. September 2022

Kulturtipps
»Kirche, Klerus, Kodizes« – Mittelalterliche und frühneuzeitliche Handschriften in einer Ausstellung der Staatsbibliothek Hamburg

Der Bibliotheksbestand der Hamburger Katharinenkirche gelangte 1923 als Schenkung in die Staats- und Universitätsbibliothek Carl von Ossietzky in Hamburg. Im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projektes wurden die Handschriften nun wissenschaftlich erforscht, erschlossen und digitalisiert.

Die Ausstellung »Kirche, Klerus, Kodizes«, die vom 5. Oktober bis zum 15. Dezember 2022 im Veranstaltungsraum der Bibliothek zu sehen ist, bietet nun einen Einblick in Schatzkammer und Werkstatt der Staatsbibliothek gleichermaßen.

Gezeigt werden handgeschriebene Bücher aus dem 15. und 16. Jahrhundert, die für den liturgischen Gebrauch hergestellt wurden und herausragenden Buchschmuck aufweisen. Eine umfangreiche Briefsammlung und Handschriften aus dem 16. bis 18. Jahrhundert erzählen zudem vom historischen Geschehen dieser aufgewühlen Zeit. Weitere Kodizes, die im Rahmen des Projektes untersucht wurden, berichten von besonderen Schicksalen: Für einen bestimmten Ort und Zweck geschrieben, verloren sie ihre Bedeutung, wurden verkauft und gelangten über verschiedene Wege nach Hamburg, gingen im und nach dem Zweiten Weltkrieg erneut auf Reise und kamen schließlich durch glückliche Fügungen wieder in die Hansestadt zurück. An ihnen bewahrheitet sich in besonderem Maße das allseits bekannte, aus einem antiken Lehrgedicht stammende, Sprichwort – Habent sua fata libelli.

Ausstellungseröffnung am Dienstag, 4. Oktober 2022, 18 Uhr, Vortragsraum

Grußwort von Prof. Robert Zepf (Direktor SUB)
Einführung in die Ausstellung durch Dr. Katrin Janz-Wenig (Kuratorin, SUB)
Um eine Anmeldung unter → pr[at]sub.uni-hamburg[dot]de wird gebeten.

https://blog.sub.uni-hamburg.de/?p=34162

Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg
Carl von Ossietzky

Von-Melle-Park 3
20146 Hamburg


16. September 2022

Kulturtipps
Philosophie und Kunst
Das Nietzsche-Archiv in Weimar, ein Gesamtkunstwerk von Henry van de Velde

Wer nach Weimar reist, hat die Qual der Wahl. Zwischen Anna Amalia, Goethe, Schiller und dem Bauhaus gibt es viel zu sehen. Gerne einmal übersehen wird dabei ein wahres Schmuckstück: das Friedrich-Nietzsche-Archiv im Henry van de Velde-Haus. Das Haus ist ein Gesamtkunstwerk, so kunstvoll, so besonders, so außergewöhnlich wie der Philosoph, dessen Leben, Werk und Wirkung hier, in der Villa Silberblick, gedacht wird.
Das Archiv wurde 1894 in Naumburg gegründet und befindet sich seit 1896 in Weimar. In der Villa Silberblick verbrachte der kranke Philosoph, gepflegt von seiner Schwester Elisabeth Förster-Nietzsche, die letzten Lebensjahre. Nach seinem Tod ließ sie das Gebäude, besonders die Archivräume, von Henry van der Velde neu gestalten. Innenarchitektur und Ausstattung zählen zu den schönsten Werken des belgischen Künstlers. Das Gesamtkunstwerk ist fast vollständig erhalten. Besonders sehenswert sind die Räume im Erdgeschoss, das ehemalige Speisezimmer und die Bibliothek mit der von Max Klinger geschaffenen Nietzsche-Herme aus Marmor. Die gesamte Inneneinrichtung einschließlich der Öfen, Teppiche, Möbelstücke und Vorhänge wurde von Henry van de Velde entworfen. Eine Ausstellung dokumentiert dazu das Leben, die Leistungen und die teils wechselvolle Rezeptionsgeschichte des großen Philosophen Friedrich Nietzsche. Das Tüpfelchen auf dem »I« bietet die derzeitige Sonderausstellung: Nietzsche – Weimar – DDR. Wie Massimo Montinari und Giorgio Colli in Weimar Fälschungen aufspürten.
 

Friedrich Nietzsche-Archiv
Humboldtstraße 36
99425 Weimar

→ Geöffnet Mittwoch bis Montag (außer Dienstag) 10:00 bis 18:00 Uhr
→ Weitere Informationen: https://www.klassik-stiftung.de/ihr-besuch/ausstellung/nietzsche-weimar-ddr/


9. September 2022

Kulturtipps
»Wir suchen überall das Unbedingte und finden immer nur Dinge«

Am 14. September wird das Deutsche Romantik-Museum ein Jahr alt. Anlass genug, um die blaue Himmelstreppe emporzusteigen und sich von der vielfältigen Ausstellung in die Welt des ausgehenden 18. und des ersten Drittels des 19. Jahrhunderts entführen zu lassen.

Romantik, was ist das: eine Strömung der Literatur und Kunst, ein ästhetisches Programm, eine Idee und Geisteshaltung oder doch einfach nur ein sentimentales Gefühl? Auf zwei Etagen finden Sie an 35 unterschiedlichen Stationen Antworten auf diese Fragen.

Grundlage des Museums sind die zahlreichen, bereits seit über 100 Jahren vom Freien Deutschen Hochstift zusammengetragenen Originalmanuskripte und Briefe, Erstausgaben, Liederhandschriften und vielerlei Dinge mehr. Multimedial präsentiert und aufbereitet zeigt es im wahrsten Sinne des Wortes die Handschrift der romantischen Idee. Ziehen Sie die.Schubladen auf, hören Sie Textbeispiele an einer der vielen Stationen oder lassen Sie sich einfach von Raum zu Raum treiben. Getragen von der hervorragenden architektonischen Umsetzung durch Christoph Mäckler ist das Museum auf alle Fälle ein Teil der Welt, die ganz nach Novalis »romantisiert wurde«.

Deutsches Romantik Museum
Großer Hirschgraben 21
60311 Frankfurt am Main
https://deutsches-romantik-museum.de/


26. August 2022

Kulturtipps
Wir machen Bücher
Eine Ausstellung zum 450. Jubiläum der Herzog August Bibliothek, Wolfenbüttel

Der 5. April 1572 gilt als Gründungsdatum der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel. An diesem Tag erließ Herzog Julius von Braunschweig-Lüneburg eine »Libereyordnung«. 450 Jahre später hat die Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel eine beispiellose Erfolgsgeschichte geschrieben. Gotthold Ephraim Lessing war hier Bibliothekar, und das berühmte Evangeliar Heinrichs des Löwen wird hier aufbewahrt. Ihrer Geschichte von der einstigen Hofbibliothek bis zur heutigen, international renommierten Forschungsbibliothek widmet man in Wolfenbüttel eine Sonderausstellung zur Geschichte des Wissens und zur Kultur des Buches.

Gezeigt werden kostbare Originale, wertvolle Handschriften und seltene Drucke wie das schon erwähnte Evangeliar Heinrichs des Löwen und Mathildes von England aus dem 12. Jahrhundert und viele weitere prachtvolle Manuskripte, daneben aber auch Kuriositäten, die einstmals die Benutzer und Besucher der Bibliothek aufs Köstlichste unterhalten haben. Anhand dieser und vieler weiterer Originale zeigt die Ausstellung, wie Wissen entsteht und wie Wissen weiterentwickelt wird. So stehen neben den wertvollen und kostbaren Handschriften Romane, Reiseführer, wissenschaftliche, gelehrte und populäre Abhandlungen und Schriften. Ein großes Panorama der Gelehrsamkeit, in deren Zentrum immer eine Bibliothek steht.

Aufgrund des großen öffentlichen Interesses bleibt die Ausstellung noch bis zum 3. Oktober 2022 geöffnet.
 

Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel
Lessingplatz 1
38304 Wolfenbüttel

→ Öffnungszeiten der Ausstellung in der Bibliotheca Augusta:
→ Dienstag bis Sonntag von 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr

weitere Informationen unter → https://www.hab.de/wir-machen-buecher/


19. August 2022

Kulturtipps
Goethes »jüngerer Bruder«: Karl Philipp Moritz (1756–1793)

Wenige Schriftsteller hat Goethe neben sich bestehen lassen, Karl Philipp Moritz war einer von ihnen: »Er ist wie ein jüngerer Bruder von mir, von derselben Art, nur da vom Schicksal verwahrlost und beschädigt, wo ich vorgezogen und begünstigt bin«.
Der aus ärmlichem Elternhaus stammende Moritz zählt zu den wichtigsten deutschen Autoren des 18. Jahrhunderts. Er wollte Schauspieler werden, wurde Lehrer, Journalist, Literat und Akademieprofessor. Wo Goethe Ordnung hielt, herrschte bei Moritz das Chaos. Goethe führte eine penible Registratur seiner Schriften, Moritz verwahrte seine Manuskripte in einer Tonne. Wo Goethe auf Tätigkeit setzte, zog Moritz sich auf sich selbst zurück. Der in Hameln gebürtige Moritz verehrte den Meister aus Weimar, tat ihm dessen Italienreise nach, gewann in Rom Goethes Freundschaft und veröffentlichte 30 Jahre vor ihm eine große Beschreibung seiner Reise durch Italien. Moritz schrieb den einzigartigen »psychologischen Roman« »Anton Reiser«. Goethe verfasste seinen berühmten Bildungsroman von »Wilhelm Meister«.

Die Ausstellung im Goethe Museum Düsseldorf vom 22. August bis 30. Oktober 2022 zeigt die Ähnlichkeit der ungleichen »Wahlverwandten« und ermöglicht einen einmaligen Einblick in deren Werke und Manuskripte.  

Goethe-Museum Düsseldorf
Jacobistraße 2
40211 Düsseldorf
www.goethe-museum.de/de


12. August 2022

Kulturtipps
ERLESEN – 200 Jahre Bibliothek des Metropolitankapitels Bamberg.

2.7. bis 13.9.2022

Es mag schon sein, daß sie sich über den Domplatz zugerufen und geschickt terminlich verabredet haben, während der Vorbereitung beider zur Zeit laufenden, bibliophilem Publikum dringend ans Herz zu legenden Ausstellungen. Wer romantisch verklärt die Zauberwelten E.T.A. Hoffmanns in der Neuen Residenz verlässt, wieselflink den Vorhof der sonnendurchglühten Bamberger Akropolis hinter sich bringt, findet in gnädig abgedunkelten Räumlichkeiten des Diözesanmuseums die nur selten gezeigten Zimelien der Bibliothek des Metropolitankapitels in ihrer ganzen Pracht dargeboten.

Die erlesenen Stücke aus der ca. 200.000 Bände umfassenden, erst nach der Säkularisation entstandenen Bibliothek, umfassen bedeutende Handschriften, Inkunabeln, liturgische Bücher, Gebet- und Gesangbücher.

Besonders zu erwähnen sind u.a.: – Ein imposantes, wunderbar ausgestattetes, handschriftliches Mainzer Graduale um 1500. – Ein Kompositum für die Heilige Messe, Pergamenthandschrift um 1400, – wobei hier ein früher (um 1330) entstandenes Kanonbild eingebunden ist (der Gekreuzigte mit seiner Mutter und dem Jünger Johannes), das den Betrachter durch seine in einer ganz sensiblen Weise dargestellten Eindringlichkeit berührt. – Eine Biblia deutsch, Nürnberg, Koberger, 1483 mit 17 Seiten einer handschriftlichen Perikopenliste für den Bamberger Dom, ebenfalls in deutscher Sprache. – Eine prunkvoll mit Initialen und Rankenwerk auf 6 Blatt ausgestattete Inkunabel im Orig.-Einband: Bessarion, Adversus calumniatorem Platonis. Conradus Sweynheym u. Arnoldus Pannartz,  Rom, vor 13.9.1469. – Das »Thomas Morus Gebetbuch«: Reich ausgeziertes illustriertes Stundenbuch. Lateinische Handschrift auf Pergament. Flandern um 1460. Seinen Namen verdankt das Buch dem mehrzeiligen handschriftlichen Eintrag des Hl. Thomas Morus in seiner Eigenschaft als einer der 10 Taufpaten, den Schenkern dieses Exemplares. Sein Eintrag macht das Buch zu einer Berührungsreliquie.  Ferner dokumentiert die Ausstellung die ganze Bandbreite sakraler Einbandgestaltung anhand einer liebevoll gepflegten Gebetbuch-Sammlung, bringt dem Interessierten Curiosa aus dem katholischen Volksglauben des 17.–20. Jahrhunderts nahe, beleuchtet die verschiedenen, großherzigen Sammlungsstiftungen sowie die jeweils dahinter aufscheinenden Sammlerpersönlichkeiten, deren Schenkungen die von der Säkularisation der Kirche zugefügten Wunden etwas zu kühlen versuchten. (Text: Dieter Zipprich)

Diözesanmuseum Bamberg
Domplatz 5
96049 Bamberg

→ Öffnungszeiten: 10–17 Uhr, Sonntag 12–17 Uhr,  Mittwoch geschlossen.

→ Eintritt: 7 Euro (beinhaltet den Besuch des ganzen Museums).

https://dioezesanmuseum-bamberg.de/ausstellungen/objekt-des-monats/nachricht/Erlesen-200-Jahre-Bibliothek-des-Metropolitankapitels/


5. August 2022

Kulturtipps
Klimaneutrales Reisen im 18. Jahrhundert
Die Welt im Kasten

Guckkastenbilder im Schloßbergmuseum Chemnitz

Fremde Länder und Orte üben von jeher eine Faszination auf die Menschen aus. Nur wer konnte sie im 18. Jahrhundert tatsächlich besuchen? Die Erfindung des Guckkastens machte es damals schon möglich, sie mithilfe von Kupferstichen visuell zu entdecken und im Geiste zu bereisen. Ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts zogen Schausteller mit diesen Guckkästen über die Jahrmärkte. Gegen einen kleinen Obolus wurde Groß und Klein, durch die sogenannten »Augenfenster«, die weite Welt präsentiert und in den leuchtendsten Farben, im wahrsten Sinne des Wortes, vor Augen geführt.

Die Ausstellung im Schloßbergmuseum in Chemnitz widmet sich diesen heute eher unbeachteten, oftmals detailreichen und prachtvoll kolorierten grafischen Blättern.

Zu sehen bis zum 11.9.2022

→ https://www.kunstsammlungen-chemnitz.de/ausstellungen/die-welt-im-kasten

Schloßbergmuseum Chemnitz
Schloßberg 12
09113 Chemnitz
Telefon: +49 (0)371 488 4520
Fax: +49 (0)371 488 4599
schlossbergmuseum[at]stadt-chemnitz[dot]de


(Bildquelle der Abbildung: www.kunstsammlungen-chemnitz.de)


29. Juli 2022

Kulturtipps
Beziehungsstatus: Offen.
Kunst und Literatur am Bodensee

Hier ließen und lassen sich seit vielen Jahrzehnten Schriftsteller und Künstler nieder, um sich von der Region inspirieren zu lassen, zu sich selbst zu finden oder einen Rückzugsort vor politischen bzw. gesellschaftlichen Anfeindungen zu suchen.

Nicht nur Otto Dix, der hier bis zum Ende seines Lebens blieb, fand es »Zum Kotzen schön!«, auch viele andere Künstler und Schriftsteller zog dieses süddeutsche, eng mit der Schweiz und Österreich verbundene, Idyll an und stieß sie doch auch wieder ab. Darunter so bekannte Namen wie Annette Droste-Hülshoff, Hermann Hesse, Martin Walser, Otto Dix, Henry van de Velde, Erich Heckel, Willi Baumeister oder eher unbekanntere, wie Ludwig Finck, Bruno Goetz, Waldemar Flaig und Ernst Würtenberger.  

Die sehenswerte Ausstellung, mit rund 240 Exponaten, zeigt die Netzwerke und Querverbindungen zwischen Künstler*innen und Schriftsteller*innen in der Region und bringt dem Besucher die Vielfalt dieser reichen Kulturlandschaft in neuer Art und Weise nahe.

Zu sehen bis zum 6.11.2022 im Zeppelin-Museum Friedrichshafen.

→ https://www.zeppelin-museum.de/de/ausstellungen/ausstellung?id=163

Zeppelin Museum Friedrichshafen GmbH
Seestraße 22
88045 Friedrichshafen


Das Foto zeigt ein Porträt des Schriftstellers Martin Walser, 1968 gemalt von André Ficus.


22. Juli 2022

Kulturtipps
Unheimlich Fantastisch – E. T. A. Hoffmann 2022
Ausstellung in Bamberg vom 25. Juli bis 22. Oktober 2022

Wie kaum ein Zweiter bewegte sich der romantische Universalkünstler E. T. A. Hoffmann am Puls seiner Zeit – als Autor, Musiker, Komponist, Musikkritiker und Zeichner.  E.T.A. Hoffmann schrieb epochemachende unheimlich-fantastische Erzählungen, als Jurist und Richter war er in drängende Zeitfragen involviert. All diese Aspekte seines Wirkens setzt die große Ausstellung in der Staatsbibliothek Bamberg ins Bild, die das 200. Todesjahr Hoffmanns zum Anlass nimmt, den faszinierenden Universalkünstler neben dem Ausstellungsort Bamberg auch im Stabi Kulturwerk (Berlin) und im Deutschen Romantik-Museum (Frankfurt am Main) in die Gegenwart zu holen.

Weitere Informationen:www.staatsbibliothek-bamberg.de/article/unheimlich-fantastisch-e-t-a-hoffmann-2022/

 

 

Verband Deutscher Antiquare e.V.

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